Den diesjährigen Sessionsorden ziert die Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“ in Allersberg. Anlass dafür ist die 300-Jahrfeier dieser Kirche am 22. Juli 2010.
In den Jahren des aufblühenden Drahtzuges nach 1689 war die Ein-wohnerzahl Allersbergs stark angewachsen, sodass die Sitzplätze in der alten Pfarrkirche „Allerheiligen“ nicht mehr ausreichten.
Deshalb wurde im Jahre 1706 ein Gesuch zum Bau einer größeren Kirche in Eichstätt eingereicht. Die bischöfliche Baugenehmigung traf jedoch erst am 24. Dezember 1707 in Allersberg ein.
Am 05. März 1708 wurde mit dem Bau der neuen Kirche begonnen. Das Gotteshaus sollte sich nun an jener Stelle am neuen Markt erheben, wo einst die alte, baufällige Spitalkirche „Zum Heiligen Geist“ stand. Verantwortlicher Baumeister war der bekannte Maurermeister Giovanni Battista Camesino aus Obermässing. Am Gedenktag der heiligen Magdalena, am 22. Juli 1710, wurde die „Vordere Kirche“ von dem Weihbischof Johann Anton Nieberlein, Eichstätt, zu Ehren der Jungfrau Maria „In Honorem Beatae Virginis In Coelum Assumptae“ (Maria Himmelfahrt) geweiht.
„Die innere Ausstattung der neuen Kirche zeigt sich von edlem Eifer, welcher die Pfarrkinder beseelte. Alle Stände trugen das ihrige bei, um die Kirche möglichst schön auszustatten. Fabrikarbeiter und Landleute wetteiferten mit den Fabrikherren und anderen hochgestellten Persönlichkeiten um ihre Kirche mit wertvollen Gegenständen zu bereichern“ (aus den Pfarrakten des Pfr. Bayerschmidt).
Das Deckenfresko (1949/50) ist von überregionaler Bedeutung und mit ca. 250 Quadratmetern Fläche eines der größten in Bayern, das in der Nachkriegszeit gemalt wurde. Es ist das Werk des Eichstätter Künstlers Alois Wünsche-Mitterecker, der im 20. Jahrhundert die Tradition der barocken Deckenmalerei pflegte.
Auf dem Sessionsorden sind außerdem die Wappen des Freistaates Bayern und des Regierungsbezirkes Frankens sowie der Till abgebildet.
Text: Pfarrer Peter Tontara